Angehörige

Die Rolle der Angehörigen bei der bipolaren Erkrankung ist sehr groß. Der Betroffene braucht eine Vertrauensperson, die den Verlauf seiner Krankheit überwacht und ihn ermutigt, sich in Behandlung zu begeben und sich aktiv und konsequent an der Therapie zu beteiligen. Angehörige sollten sich daher umfassend über das Krankheitsbild informieren und sich entsprechend beraten lassen. Betroffene brauchen vor allem aufrichtiges Verständnis, Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags sowie soziale Integration – mit Mitleid ist ihnen wenig geholfen.

Der Nutzen von Selbsthilfe ist allgemein akzeptiert. Betroffene, deren Angehörige und andere Bezugspersonen profitieren direkt und indirekt von Selbsthilfeangeboten vor Ort und auch gemeinsamen Aktivitäten.

DGBS zu Angehörige

Im psychiatrischen Alltag bleibt für die Belange der Angehörigen oft keine Zeit. Alles dreht sich – verständlicherweise – um den Patienten. Dabei wird häufig vergessen, dass bei einer psychischen Erkrankung ganz automatisch immer auch das soziale Umfeld mit-betroffen bzw. mit-belastet ist. Die Bipolare Störung schwebt quasi wie eine dunkle Gewitterwolke über der ganzen Familie, die sprichwörtlich „in einem Boot“ sitzt. Die Bedrohung ist für alle zu spüren – für Sie als Angehörige vielleicht manchmal sogar noch deutlicher. Es gilt, den Blitzen gemeinsam auszuweichen – und das trotz aller verständlichen Wut, Trauer und der so oft empfundenen Mut- und Hoffnungslosigkeit.

Das ist keine leichte Aufgabe, wie viele von Ihnen aus jahrelanger Erfahrung bereits wissen. Es ist und bleibt ein Kampf um die Balance zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Überfürsorglichkeit und Ignoranz, zwischen Verantwortungsübernahme und Alleinlassen, zwischen „Mach’ doch, was du willst!“ und „Mach’ doch endlich mal, was ich will!“. Wichtig dabei ist, dass Sie ihre Belastungsgrenzen (er-)kennen und ernst nehmen. Gesunde Distanz und Auch-Mal-An-Sich-Denken sind nicht umsonst die thematischen Dauerbrenner in unseren Selbsthilfegruppen und Angehörigenseminaren, aber auch im Bipolar-Forum und an unserem Beratungstelefon. Denken Sie immer daran: Nur solange Sie selbst über genügend (Lebens-)Kraft und Energie verfügen, können Sie etwas davon weitergeben!

Voraussetzung dafür ist auch, gut über die Bipolare Störung und ihre Auswirkungen auf den Betroffenen bzw. sein soziales Netzwerk informiert zu sein. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie die „klassischsten“ Angehörigen-Fragen beantwortet.

Sie können im Übrigen über das Beratungstelefon der DGBS mit bipolar Betroffenen oder Angehörigen persönlich sprechen. Die Nummer ist 0800 55 33 33 55. Die Beratungszeiten sowie weitere Beratungsangebote finden Sie hier.

Bitte haben Sie Verständnis, dass aus rechtlichen Gründen weder eine Rechtsberatung noch Empfehlungen zu Ärzten, Kliniken oder Medikamenten möglich sind.

https://dgbs.de/bipolare-stoerung/fuer-angehoerige

Angehörigentreffen Bipolar-Offenburg.de: jeden dritten Monat im Jahr mit Beginn im März sind auch Angehörige beim Treffen willkommen.

01.03.2023
07.06.2023
06.09.2023
06.12.2022

Bitte melden sie sich kurz vorher per e-mail an: pfaff@ex-in-bw.de
Danke!