EX-IN

Ex-In, vom englischen Experienced Involvement, bedeutet sinngemäß Einbezug von Erfahrenen/Erfahrungswissen.

Die gleichnamige Weiterbildung wurde im Rahmen eines europäischen (EU und Assoziierte) Leonardo-Da Vinci Projekts 2005–2007 unter Einbezug von Fachleuten aus der Psychiatrie und Wissenschaft und Psychiatrieerfahrenen entwickelt. Sie basiert auf dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die psychische Gesundheit im Generellen und die Autonomie von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Spezifischen zu fördern.

Das Ex-In Modell (und somit auch die Ausbildung) basiert auf der Überzeugung, dass Menschen, die psychische Krisen durchlebt haben, diese persönlichen Erfahrungen nutzen können, um andere Menschen in ähnlichen Situationen zu verstehen und zu unterstützen. Auf dieser Grundlage wurde ein europaweit gültiges Ausbildungsprogramm (Curriculum)[3] entwickelt. In zwölf Modulen setzen sich die Teilnehmenden intensiv mit relevanten Themen auseinander und werden hierbei durch ein Moderatorenteam unterstützt. Die Teilnehmenden formen aus ihren individuellen Erfahrungen, dem “Ich-Wissen”, durch kontinuierlichen Austausch und Reflexion in der Gruppe eine gemeinsame Sicht, das “Wir-Wissen”, die durch Vielfalt einerseits und Konsens andererseits geprägt ist. Während der Ausbildung werden die Teilnehmenden zu Experten ihrer eignen Erfahrung und zu kompetenten Akteuren innerhalb des psychiatrischen Systems. Nicht zuletzt lernen die Teilnehmenden ihre persönlichen Stärken und Ressourcen besser kennen und zu nutzen.

Die Bezeichnung Ex-In-Genesungsbegleiter*in oder Ex-In-Erfahrungsexpert*in steht für eine Person, die in der Rolle eines Patienten selbst in psychiatrischer Behandlung war und eine Ex-In-Schulung abgeschlossen hat. In dieser neuen Rolle helfen sie anderen Menschen durch ihre Krisen hindurch.